Senioren M50

DHB-Silberschild 2018

Bericht aus Berliner Sicht

„OLD BOYS“ BERLIN GEWINNEN SILBERSCHILD ZUM ZWEITEN MAL IN SERIE

Die Berliner Seniorenauswahl M50 hat den Silberschild verteidigt! 2017 hatte Berlin den Pokalwettbewerb der deutschen Hockeylandesverbände erstmals gewonnen und durfte nun als Gastgeber agieren. Der BHV und der DHB richteten das Turnier beim Berliner SC aus; acht Verbände hatten ihre Auswahlteams geschickt und freuten sich über Toporganisation und angenehmste Stimmung auf und jenseits der beiden Plätze. Mit dabei: Viele ehemalige Bundesligaspieler, einige Ex-Nationalspieler und zahlreiche aktuelle Masters-Nationalspieler und WM-Medaillengewinner der M50 und M55.

Foto © Markus Fischer

Erstmals vertreten waren die Mannschaften der Hockeyverbände Baden-Württemberg und Westdeutschland, die bei ihrer Premiere noch leicht ersatzgeschwächt antraten. Trotzdem war es Baden-Württemberg, die den Berlinern im ersten Gruppenspiel große Schwierigkeiten bereiteten und sogar in Führung gingen. Erst ein Solo von Oli Krause leitete den Ausgleich ein: Krause tankt sich über rechts durch und legt auf Mittelstürmer Grochtmann, der zum 1:1 einschießt.

Kurz darauf trifft Björn Gerlach – wieder auf Zuspiel von Krause, der den Ball durch den Kreis legt. Berlin ist in dieser Phase zwar spielbestimmend, wirkt aber etwas unsortiert und muss den Ausgleich hinnehmen. Mit dem Halbzeitpfiff dann wieder die Führung für die Gastgeber: Holger Beck-Arnold trifft mit einem Eckenableger von halblinks zum 3:2.

Die Süddeutschen spielten motiviert weiter und glichen abermals aus, doch dann trifft Rainer Drumm zur Entscheidung: Torschuss Berlin, hohe Abwehr und der BHC-Routinier steht goldrichtig und drückt den Ball aus der Luft ins Tor.

 

Das Auftaktspiel sollte wie ein Weckruf für die Berliner wirken, denn gegen Schleswig-Holstein waren sie von Anfang ebenso gut sortiert wie konzentriert. Das 7:0 war zu keiner Zeit gefährdet. Den Auftakt machte Ivo Goetz auf Zuspiel von Dribbelkünstler Krause, der sich einmal mehr über die rechte Grundlinie in den Kreis durchgesetzt hatte. Dann wieder zwei Krause-Solos, die nur durch Fouls unterbrochen werden können. Die fälligen Siebenmeter verwandelt zunächst Lars Friedrich (2:0) und im zweiten Anlauf dann Gernot Goldenbaum (3:0).

Die Kräfte der Norddeutschen schwanden nun spürbar und Berlin befand sich quasi im permanenten Sturmlauf. Ivo Goetz setzt sich rechts an der Linie durch und legt für Gerlach auf, der freistehend verwandelt. Dann ist Grochtmann aufmerksam und heppt einen Rebound in den Torwinkel. Das 6:0 dann durch Stefan Kloos, der eine abgewehrte Strafecke um den Keeper herum bugsiert. Den Schlusspunkt setzte wieder Ivo Goetz: Der schleswig-holsteinische Torhüter pariert eine Rosner-Ecke; Goetz schlenzt ein zum 7:0.

Wichtiger als der hohe Sieg wog für die Berliner die Art und Weise, wie er heraus gespielt wurde: Mit lustvollem Kombinationsspiel erlangte das Team genau die Sicherheit im Spielaufbau und die Spielfreude, die sie für die anstehenden Aufgaben im Turnier benötigen sollten.

Im letzten Gruppenspiel kam es zur Neuauflage des letztjährigen Halbfinals. Hamburg wäre mit einem Unentschieden aufgrund des besseren Torverhältnisses als Gruppenerster in die Finalrunde gegangen. Entsprechend engagiert agierte Berlin, um mit einem Sieg keine Fragen offen zu lassen. Weitgehend spielbestimmend kamen die Gastgeber zu Chancen, blieben aber immer wieder in der Abwehr oder an Masters-Torhüter Tim Nagel hängen. Eine besondere Qualität in dieser Phase: Die Berliner Defensive stand sicher und im Aufbau blieb man geduldig anstatt sich übermotiviert in Einzelaktionen zu verstricken. Die Belohnung drei Minuten vor Schluss: BHC-Routinier Holger Beck-Arnold verwandelt eine Eckenvariante zum glücklichen, letztlich aber hochverdienten Sieg.

 

Am Sonntag morgen dann das Halbfinale. Während Hessen mit einem knappen 1:0 gegen Hamburg die Endspielteilnahme sicherte, trat die Berliner Auswahl gegen den Westdeutschen Hockeyverband an. Die waren mit knappem Kader angereist und ohne Wechselspieler am Ende chancenlos gegen die Titelverteidiger.

Allerdings spielte Berlin auch souverän. Gutes Passspiel im Aufbau und zwingende Aktionen zum Tor führten schnell zu Chancen und nach 10 Minuten auch zum Führungstreffer: Böckel spielt Kloos auf links frei, der zieht schnell nach innen zum Kreisrand und sticht den Ball steil auf Grochtmann durch, der den Ball aufnimmt und einnetzt.

Nun wurden die Herren um Kapitän Andreas Grabowski fast etwas zu übermütig, als sie zu offensiv spielten. Besonnener startete man mit konzentrierten Aktionen und sehenswertem Kontaktspiel in die 2. Halbzeit; fünf Minuten nach Wiederanpfiff dann die Belohnung. Beck-Arnold spielt Kloos halbrechts am Kreisrand an, der geht mit Tempo in den Kreis und schließt mit Rückhand-Agi flach ins lange Eck ab. Kurz darauf ein Eckentreffer zum 3:0: Rosner verzögert und schlägt hart ins lange Eck. Den 4:0 Schlusspunkt setzte Lars Friedrich durch einen Eckerschlenzer.

 

Zwei Stunden später dann das Finale gegen Hessen, die schon vor dem Turnier verstehen ließen, dass sie es in diesem Jahr wissen wollten. Es entwickelte sich ein von beiden Seiten beherzt geführtes Spiel, bei dem Berlin das Spiel technisch und kombinatorisch dominierte, aber auch Hessen immer wieder gefährlich vor dem Berliner Tor auftauchte. Ein Kompliment geht dabei an die Berliner Defensive, die diszipliniert und mit viel Übersicht verteidigte und nur wenige Chancen zuließ.

Der spielentscheidende Treffer 14 Minuten vor dem Ende: Rosner ist in Ballbesitz, sieht eine Lücke in der hessischen Zuordnung und spielt den am Kreisrand freistehenden Grochtmann an. Der läuft Torhüter Haas an, täuscht einen Schuss an und umkurvt den Bronzemedaillengewinner von Terrassa dann mit viel Übersicht zum 1:0-Siegtreffer.
 

Bei 17 geschossenen Toren ließ Berlin nur drei Gegentore zu – ein deutliches Kompliment an die Defensive um die souveränen Torhüter Bernd Philipp und Knut Rehder.

Als Coaches agierten die Sturmroutiniers Uwe Gienapp (TCBW Berlin) und Martin Cäsar (SC Brandenburg), die aufgrund von Knieverletzungen in diesem Jahr nicht als Spieler zur Verfügung standen.

Das Berliner Team: Bernd Philipp (TW/Füchse Berlin), Knut Rehder (TW/TCBW Berlin), Andreas Grabowski (TCBW Berlin), Thorsten Rosner (1 Tor/Zehlendorf 88), Holger Beck-Arnold (2 Tore/BHC), Oliver Krause (BHC), Ivo Goetz (2 Tore/TCBW Berlin), Björn Gerlach (2 Tore/BHC), Thomas Boeckel (Zehlendorfer Wespen), Rainer Drumm (1 Tor/BHC), Stefan Kloos (2 Tore/Rotation Prenzlauer Berg), Karsten Halling (Zehlendorf 88), Michael Grochtmann (4 Tore/Zehlendorf 88), Steffen Glaubitz (TCBW Berlin), Uwe Köppen (Mariendorfer HC), Lars Friedrich (2 Tore/Mariendorfer HC), Gernot Goldenbaum (1 Tor/SCC)

 
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